Kuh versteckt Traktor

Therapie & Prophylaxe


Therapie

Klinisches Milchfieber kann unbehandelt schnell fatale Folgen haben. Eine schnelle intravenöse Kalziumgabe ist daher wichtig. So wird der Kalziumspiegel der Kuh schnell und effektiv ausgeglichen.

Die Kalziuminfusion kann sowohl therapeutisch bei akuten Fällen des klinischen Milchfiebers als auch prophylaktisch eingesetzt werden. Sie führt zu einem schlagartigen Anstieg des Kalziumspiegels im Blut. Dieser hält jedoch nur wenige Stunden an und die hohen Blutkalziumwerte halten die Kuh zunächst davon ab, ihre körpereigenen Reserven freizusetzen und den Stoffwechsel auf Kalziumnutzung umzustellen. Daraus kann ein erneutes Absinken des Blutkalziumspiegels resultieren und wieder zu niedrigen Werten führen.

Um dieses Problem zu vermeiden, sollte die intravenöse Kalziumtherapie durch die orale Eingabe von Kalziumverbindungen mit ansäuerndem Effekt ergänzt werden. Erfahren Sie mehr zur oralen Kalziumprophylaxe zum Schutz Ihrer Kühe.

Grafik zu Auswirkungen einer Kalziuminfusion auf die Kalziumkonzentration

Milchfieber-Prophylaxe

Vorbeugende Maßnahmen gegen Milchfieber sind unerlässlich für einen guten Start in eine erfolgreiche Laktation!

Die optimale Fütterung der trockenstehenden Kuh und Vorbereitung auf die anstehende Kalbung ist der Grundstein für die kommende Laktation. Ein eingeschränktes Angebot an Kalzium in der Trockenstehzeit kann so zur Anregung der Regelmechanismen führen und so die Freisetzung der körpereigenen Kalziumreserven steigern.

Grundsätzliche Fehler in der Kalziumversorgung der trockenstehenden Kühe, wie zum Beispiel zu hohe Kalziumgehalte der Futterrationen sowie auch erhöhte Kaliumgehalte (bei Gülledüngung der Futterflächen) in Grassilage und Weidegang begünstigen die Entstehung von Milchfieber. Denken Sie daher immer daran, dass Vorbeugen besser ist als Heilen! Nutzen Sie extensive Futterflächen zur Fütterung der Trockensteher.

Prophylaxe-Maßnahmen

Für den Bestand

  • Kalium- und Kalziumarme Trockensteherfütterung
  • Ausreichende Magnesium- und Phosphorversorgung
  • Einsatz von Kalziumbindern (z.B. Zeolith A oder Reiskleie)
  • Eventuell Einsatz saurer Salze

Für das Einzeltier

  • Vitamin D Gabe vor der Geburt
  • Orale Kalziumgabe um die Geburt

Bei der oralen Kalziumgabe ist die Wahl der Kalziumverbindung essentiell. Denn Kalzium ist nicht gleich Kalzium.
Erfahren Sie mehr zu den Unterscheiden der Kalziumverbindungen und der Darreichungsformen.