Phosphor


Die Bedeutung von Phosphor

Ebenso wie der Kalziumhaushalt muss die Kuh auch den Phosphorstoffwechsel rund um die Geburt schlagartig umstellen. Viele bedeutende biologische Funktionen im Tier sind von einer ausreichenden Phosphorversorgung abhängig:

  • Stabilität in Knochen und Zähnen durch unlösliche Phosphatsalze
  • Essenziell für die Energieübertragung in jeder Zelle
  • Als Bestandteil von Zellwänden und DNA trägt es zur Zellteilung und -differenzierung bei
  • Es ist ein essenzieller Bestandteil von Puffersystemen in Blut und anderen Körperflüssigkeiten
  • Es ist nötig für die Rohfaserverdauung und Proteinsynthese der Pansenbakterien
Diagramm zum Phosphorkreislauf

Speziell ältere Tiere oder Milchkühe mit hohen Milchleistungen leiden nach Einsetzen der Laktation an einem signifikanten Phosphormangel im Blut. Grund dafür ist der starke Abstrom des Phosphors ins Euter, auch bei gesunden Kühen. Daher ist rund um die Geburt nicht nur eine Kalzium- sondern auch eine Phosphor-Prophylaxe ratsam.

Ursachen von Phosphormangel

Der Phosphormangel bei der Kuh kann sich in zwei verschiedenen Ausprägungen zeigen:

  1. Die chronische Unterversorgung entsteht bei einer längerfristigen geringen Futteraufnahme oder auch phosphorarmen Ration. Dabei kann eine unzureichende Phosphor-Versorgung der Pansenmikroben die Futteraufnahme zusätzlich negativ beeinflussen. Ebenso beeinträchtigt sie die Fermentationsaktivität in den Vormägen. Es kommt demnach zu einer Beeinträchtigung des Energiehaushaltes.
  2. Die akuten Mangelzustände zeigen sich vor allem im peripartalen Zeitraum nach Einsetzten der Laktation. Das liegt am starken Abstrom des Phosphors in das Euter. Die sogenannte Hypophosphatämie entsteht auch in der Laktation bei Kühen mit gestörter Futteraufnahme oder Pansenmotorik. Ein solches akutes Phosphordefizit kann in der Regel über das Futter alleine nicht mehr kompensiert werden.